Rabbiner Avichai Apel

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    Vorgestern ein Festessen zu Schawuot mit den Schülern der Religionsschule, heute die Eiscremeparty der Kinder der Sonntagsschule, nächste Woche geht es weiter nach Berlin. „Ein Seminar für Jugendliche“, erzählt Rabbiner Avichai Apel und winkt nebenbei Odeja Emuna, dem jüngsten Spross der sechsköpfigen Familie, zu. Es sind an diesem sonnigen Tag rund zwei Dutzend Kinder und ebenso viele Eltern gekommen. Ein Grund zur Zufriedenheit. „Jede weitere Veranstaltung bedeutet auch Stress, und so dient der Alltag zur Erholung“, sagt der Mittdreißiger und lacht. „Aber schließlich sind wir für diesen Stress hierhergekommen – und glücklich dabei.“

    Berufungen annehmen, Glück verspüren, wichtige Motive im Leben des Rabbiners in Westfalen, der in Jerusalem zur Welt kam. Glück verspürte er beispielsweise als Jugendlicher. In Petach Tikwa besuchte er die Schule. Beim Bnej Akiwa, der Jugendbewegung des religiösen Zionismus, fühlte er sich daheim, erzählt Apel und drückt sich die gehäkelte Kippa auf dem Kopf zurecht. „Sie ist das Zeichen für Juden, die im Staat Israel einen Teil der Erlösung sehen.“ Früh begann er Tora und Talmud zu lernen, besuchte Jeschiwot im ganzen Land. Nach Abitur und Militärdienst folgten das Ende seiner Ausbildung und die Ordination zum Rabbiner – und schließlich die Heirat mit Bilha. Doch anstatt in die Flitterwochen ging es nach Russland, „der ersten gemeinsamen Station unserer Schlichut“. Die Gesandtschaft als Berufung, so formuliert der junge Familienvater das gemeinsame Lebensmotto.

    „Die Zeit in Russland härtete uns gewissermaßen ab“, gibt Rabbiner Apel zu. Er erzählt von einem Kinderferienlager am Schwarzen Meer, von mehreren hundert Kindern und nur wenigen Betreuern, dem wenigen Essen und kaum vorhandenen finanziellen Mitteln. „Es waren lehrreiche Jahre im postkommunistischen Russland, in denen wir nicht nur die russische Sprache erlernten“, sagt er, und es klingt geheimnisvoll.

    „Anpacken, eigene Grenzen überschreiten, Dinge in die Hände nehmen, manchmal auch unkonventionelle Wege gehen.“ Erlernte Fähigkeiten, die allen späteren Berufungen zugute kamen. „Als Koordinatoren des Lehawa-Projektes kamen wir nach Deutschland, wohnten zwar in Berlin, aber verbrachten beinahe jedes Wochenende in einer anderen Gemeinde bei einem der Teilnehmer des Projektes.“ Die Zentralwohlfahrtsstelle vermittelt dabei Israelis, die Gemeinden bei der Jugendarbeit helfen und dabei den Staat Israel vorstellen. Es sind die Ziele, mit denen sich Avichai Apel auch heute noch identifiziert.

    „Die seelsorgerische Betreuung, die Erwachsenenbildung, die Schaffung eines sozialen, jüdischen Umfeldes sind das Fundament der Arbeit eines Gemeinderabbiners“, sagt Apel. „Doch das Fundament der Gemeinde bleibt unsere Jugend, die sich gegenwärtig assimiliert und um die wir kämpfen müssen.“ Und Israel? „Es ist das Land, das uns hier in Deutschland hilft, eine jüdische Identität zu stärken“, sagt Apel. Und es ist die Heimat, in die er mit Familie und dem bald erwarteten Nachwuchs heimkehren möchte.