Zaw – Abschnitt für Abschnitt
Inhaltsangabe – Abschnitt für Abschnitt
1. Abschnitt (6:1 – 6:11)
G´tt spricht zu Moscheh, wie Aharon und seine Söhne die Opfer darzubringen haben. Wird ein Brandopfer dargebracht, so sollen die Reste auf der Feuerstelle des Altars verbleiben, damit am nächsten Morgen das Feuer für den Altar entzündet werden kann. Auf dem Altar soll ständig ein Feuer
brennen, es soll nie erlöschen.
Den Rest eines Speiseopfers (Weizenmehl und Öl) sollen Aharon und seine Söhne im Bereich des Ohel Mo’eds essen, aber nur das ungesäuerte Brot. Jede Speise 2), die in Kontakt mit dem Speiseopfer kommt, wird ebenfalls heilig.
2. Abschnitt (6:12 – 7:10)
Es folgen die Vorschriften für die Speiseopfer, die Aharon und seine Söhne täglich (ständig) darbringen sollen, sobald sie zum Kohen gesalbt worden sind. Eine Hälfte des Speiseopfers soll morgens, die andere Hälfte abends dargebracht werden. Es muß vollständig verbrannt werden 3), wie auch die
Speiseopfer der Kohanim.
Der für die Kohanim bestimmte Teil eines Sühneopfers darf ebenfalls nur im Bereich des Ohel Mo’eds gegessen werden. Die Vorschriften gelten analog auch für Schuldopfer .
3. Abschnitt (7:11 – 7:38)
Der dritte Abschnitt enthält die Vorschriften über die Friedensopfer. Wird das Friedensopfer von etwas Unreinem berührt, so darf es nicht gegessen und muß verbrannt werden. Das Fett eines Ochsen, eines Schafes oder einer Ziege zu essen ist verboten. Nochmals wiederholt die Torah das Verbot, das Blut
eines Säugetieres oder eines Vogels zu essen.
Dieser Abschnitt enthält auch die Vorschriften darüber, welcher Teil des Opfers für die Kohanim bestimmt ist.
4. Abschnitt (8:1 – 8:13)
Moscheh versammelt auf G´ttes Geheiß hin Aharon und seine Söhne und das gesamte Volk am Eingang des Ohel Mo’eds. Nachdem er Aharon und seine Söhne mit Wasser gewaschen hat, kleidet er Aharon in die Gewänder des Kohen Gadols ein. Mit Öl salbt er den Altar und gießt etwas Salböl auf Aharons Haupt. Anschließend kleidet er auch Aharons Söhne in den Gewändern der Kohanim.
5. Abschnitt (8:14 – 8:21)
Moscheh bringt einen Stier als Sühneopfer und einen Widder als Brandopfer dar.
6. Abschnitt (8:22 – 8:29)
Zur weiteren Amtseinführung der Kohanim wird ein zweiter Widder geopfert.
7. Abschnitt (8:30 – 8:36) / Maftir (8:33 – 8:36)
Der letzte Abschnitt schließt die Einführung von Aharon und seinen Söhnen in ihre Ämter ab. Sieben Tage mußten sie im Ohel Mo’ed verweilen, erst danach durften sie es wieder verlassen. Und an jedem dieser sieben Tage wiederholte sich die Prozedur.
Anmerkungen:
- צו – („zaw“), hebr. für „Befehl“ oder „Order“, Verb: „lezawot“: „befehlen“.
- Speise: Laut Raschi absorbiert jede Speise, die mit dem Speiseopfer in Kontakt kommt, etwas von dessen Geschmack (Sifra; Raschi; vgl. Sewachim 97a und b). Dies lehrt, daß der bloße Geschmack einer Speise denselben Status hat, wie die Speise selbst. Deshalb wird auch Essen, welches zusammen mit nichtkoscherem Essen gekocht worden ist, nicht-koscher (siehe Pessachim 44b und 45a). Siehe auch WaJikra 6:20.
- Im Gegensatz zu den im Abschnitt WaJikra beschriebenen Opfern, von denen ein bestimmter Anteil den Kohanim gehörte.
Haftarah: Jirmejahu 7:21 – 8:3, 9:22 – 9:23
Haftarah: Jirmejahu 7:21 – 8:3, 9:22 – 9:23
G’tt ermahnt die Bnei Jisrael, auf Seine Stimme zu hören. Denn oftmal schon sind sie abgewichen von seinen Geboten, haben sich Götzen zugewandt und ihnen ihre Kinder als Opfer dargebracht. G’tt hat nur Wohlgefallen an Recht und Gerechtigkeit – nicht aber daran, daß sich die Menschen ihrer
Weisheit, ihrer Tapferkeit oder ihrer Reichtümer rühmen.
Psalm 107 – Bekenntnis einer Dankesschuld
Psalm 107 – Bekenntnis einer Dankesschuld
Raschis Kommentar zu Wajikra 7, 12 macht deutlich, warum gerade Psalm 107 unserem Wochenabschnitt zugeordnet worden ist. Die Tora spricht von einem Dank-Opfer (hebr.: Toda). Raschi erklärt, die Rede sei von einem Opfer, das jemand zum Dank bringe für Wunder, die ihm widerfahren sind; er nennt vier Beispiele: Seefahrer, Reisende durch eine Wüste, Gefängnisinsassen und Kranke. Sie seien verpflichtet, Gott zu danken, wie es im Psalm heißt: „Danken mögen sie dem Ewigen seine Huld und seine Wunder für die Menschenkinder. Sie opfern Dankesopfer und erzählen seine Taten mit Jubel“ (Psalm 107, 21 und 22).
Die Quelle von Raschi ist uns bekannt; er hat eine Passage aus dem Talmud (Berachot 54 b) zusammengefasst; dort sagt Raw Jehuda im Namen von Raw unter Hinweis auf Psalm 107, dass vier Leute zu Dank verpflichtet sind. Es ist schon vor Jahrhunderten bemerkt worden, dass im Talmud die Erretteten in einer anderen Reihenfolge stehen als im Psalm (siehe Tossafot zur Stelle). Raschi hat die Reihenfolge des Talmuds variiert (siehe auch das Merkwort im Kodex Schulchan Aruch, Orach Chaim, 219,1).
Der Psalmist beschreibt in vier parallel angelegten Abschnitten (Verse 4 – 9; 10 — 16; 17 — 22; 23 — 33) die Stadien, die die vier genannten Gruppen durchlaufen. Zuerst wird ihre lebensgefährliche Notlage dargestellt. Danach wird berichtet, dass die Leute zu Gott beteten, Er möge sie aus ihren Drangsalen erretten. Nach ihrer wunderbaren Errettung: „Dann preisen sie des Ewigen Güte; den Menschenkindern seine Wunder“ (Verse 8, 15, 21 und 31).
Seit der Zerstörung des Tempels in Jerusalem können wir keine Dankopfer mehr bringen. Die in Psalm 107 erwähnten Menschen, die eine Dankesschuld zu bekennen haben, sagen heute den Segensspruch „Birkat haGomel“ (siehe: „Dankgebet in der Volksversammlung“ in meinem Buch „Gelebtes Judentum“, S. 56 ff.).{/slide}
Псалом 107 – Выражение признательности
Псалом 107 – Выражение признательности
Комментарий Раши к Ваикра 6, 12 объясняет связь между данной главой Торы и псалмом 107. Тора говорит о благодарственной жертве (на иврите: Тода). Раши поясняет, что речь идёт о жертве, которую некто приносит в знак благодарности за чудо, которое с ним произошло. Он называет четыре примера: путешествующие по морю, путешествующие по пустыне, узники и больные. Они обязаны благодарить Бога. В псалме написано:
«Да славят они Бога за милосердие Его, за чудеса Его для сынов человеческих. Да приносят они Ему жертву благодарения. Да возвещают о деяниях Его с песнопением» (Тегилим 107, 21 – 22).
Первоисточник, которым пользовался Раши известен: это пассаж из Талмуда (Брахот 54б). В нём Рав Иегуда писал от имени Рава, ссылаясь на псалом 107, который обязывает четыре категории людей обязательно выражать свою благодарность Всевышнему. Ещё столетия тому назад замечено, что порядок перечисления этих лиц в Талмуде отличается от такового в псалме. Раши несколько изменил порядок перечисления, приведенный в Талмуде (смотри также Кодекс «Шулхан Арух. Орах Хаим», 219, 1).
Псалмопевец описывает четыре стадии развития каждой из перечисленных групп (строфы 4 – 9, 10 – 16, 17 – 22 , 23 – 33).
Вначале описывается опасное для жизни ситуация, в которой они оказались. Затем сообщается, что названные люди молятся, обращая свои мольбы о спасении к Богу. После их чудесного спасения: «…славят они Бога за милосердие Его, за чудеса Его для сынов человеческих» (строфы 8, 15, 21, 31).
После разрушения Храмов в Иерусалиме у нас нет более возможности приносить благодарственные жертвы. Люди, упомянутые в псалме 107, произносят вместо этого благословение «Биркат ха Гомель». (Смотри статью «Благодарственная молитва в народном собрании» в книге И. Арена «Живой иудаизм»).